Die zweite Begegnung mit dem DSD und das Interview mit Frau Bergmann. Le deuxième rendez-vous avec le DSD et l'interview de Mme Bergmann.

Publié le dimanche 2 avril 2023 15:44 - Mis à jour le mardi 4 avril 2023 13:30
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Am 9. März hieß es für die 47 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen der Seconde und der Première: Volle Konzentration! Sie nahmen an den schriftlichen DSD-I-Prüfungen teil, die fast vier Stunden dauerten - nähere Informationen dazu findet ihr in unserem Beitrag vom 1. Dezember, in dem wir schon einmal erklärt haben, welche Fähigkeiten sich die Schüler genau aneignen. 

Zudem hatten wir die Gelegenheit, Frau Bergmann - die Fachschaftsberatung für das DSD der KMK - zu interviewen. Das Gespräch gibt viele interessante Einblicke: Wie es um Deutsch als Fremdsprache in Frankreich mittlerweile bestellt ist und welche Unterschiede sie zwischen dem französischen und deutschen Schulsystem wahrnimmt. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Lesen!

Le 9 mars, les 47 élèves des classes de seconde et de première ont dû se concentrer au maximum ! Ils ont participé aux épreuves écrites du DSD I qui ont duré près de quatre heures - vous trouverez plus d'informations à ce sujet dans notre article du 1er décembre, dans lequel nous avons déjà expliqué quelles compétences les élèves acquièrent exactement. 

Nous avons également eu l'occasion d'interviewer Mme Bergmann - la conseillère spécialisée pour le DSD de la KMK. L'entretien donne un aperçu intéressant de la situation de l'allemand langue étrangère en France et des différences qu'elle perçoit entre les systèmes scolaires français et allemand. Nous vous souhaitons une bonne lecture.

Interview mit Ann-Kathrin Bergmann

Guten Tag, Frau Bergmann und herzlich willkommen! Können Sie sich bitte kurz vorstellen?

Mein Name ist Ann-Kathrin Bergmann, ich komme aus Schleswig-Holstein und ich bin Lehrerin in Hamburg. Ich bin jetzt im Auslandsschuldienst und seit 2019 an der CSI Lyon.

Wie sind Sie an die CSI gekommen?

Ich wurde als Beamtin von meinem Bundesland freigestellt und von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) an die CSI abgesandt. Wir sind zu zweit hier in Frankreich: meine Chefin, die als Fachberatung in Paris angesiedelt ist, und ich. Ich kümmere mich um sogenannte Fachschaftsberatung und bin seit 2019 an der CSI Lyon, wo ich auch unterrichte. Wir sind für das deutsche Sprachdiplom in Frankreich zuständig und in Paris sowie Lyon tätig, da in beiden Großräumen die meisten DSD-Schulen sind, die das DSD II anbieten.

Was schätzen Sie an der CSI?

An der CSI schätze ich das Internationale: Es ist keine klassische französische Schule, sondern eine internationale Schule mit verschiedenen Sektionen. Hier ist man aufgeschlossen für andere Sprachen, andere Kulturen und andere Menschen. Dazu kommt, dass das Niveau der CSI hoch ist.

Wie schneidet Frankreich bei den DSD-Prüfungen im internationalen Vergleich ab ?

Ich selber wirke nur in Frankreich mit. Hinzu kommen jedoch noch die französischen Schulen in Deutschland, in der Schweiz und in Luxemburg. Deswegen kann ich leider nicht viel zum Vergleich mit anderen Ländern sagen.

Seit einigen Jahren gibt es jedoch das Problem, dass die Zahl der Deutschlernenden in Frankreich zurückgeht – und in Deutschland passiert dasselbe mit den Französischlernenden. Durch die Schulreform hier in Frankreich hat sich die Entwicklung noch weiter verschlimmert.

Im Gegensatz dazu gibt es Regionen in der Welt, wo Deutsch viel mehr geschätzt wird. Ein Beispiel dafür ist Osteuropa, wo Deutsch zu lernen und das DSD abzulegen als eine Chance gesehen werden, sich Arbeitsperspektiven in Deutschland zu eröffnen - das ist in Frankreich weniger so.

Wie sind die Leistungen der französischen Schüler bei der DSD-Prüfung?

Die sind gut. Es gibt bestimmte Quoten, die DSD-Schulen, die im PASCH-Programm sind (PASCH: Netzwerk der Partnerschulen im Ausland), erfüllen müssen, um das DSD II anbieten zu können: mindestens 12 Teilnehmer pro Durchgang und mindestens 55 bis 65% Bestehensquote. Das wird meist auch erfüllt. Es ist eher so, dass in den letzten Jahren die Tendenz noch mehr zu C1 geht. Es schließen also mehr Schüler sogar auf Niveau C1 und nicht nur B2 ab. Das liegt vielleicht daran, dass die Lehrer bewusster auswählen, wen sie anmelden. Die Anmeldezahlen sind zwar zurückgegangen, die Bestehensquote ist allerdings gestiegen.  

Vermissen Sie das Leben in Deutschland und das deutsche Schulsystem ? 

Egal, wo ich bin, mir fehlt immer etwas von dem anderen. Wenn ich in Deutschland lebe, fehlt mir ganz viel von der französischen Seite, das ,,savoir vivre français”. Die Mentalität der Leute ist einfach eine andere. Wenn ich hier in Frankreich bin, fehlt mir auch Deutschland: ganz persönlich, meine Neffen, mein Chor, Sachen, die ich hier in der Form natürlich nicht habe. Manchmal auch so ein bisschen die deutsche Organisation, Zuverlässigkeit, Verlässlichkeit und Pünktlichkeit. Da sind die Franzosen sehr entspannt - was Vor- und Nachteile hat. 

Was die Schule angeht: Ja, das fehlt mir schon. Das liegt aber auch daran, dass ich in Deutschland einfach nur Lehrerin bin und einen viel engeren Kontakt zu den Schülern habe. Ich war über zehn Jahre in meiner Schule in Hamburg Altona und die Beziehung, die man zu den Schülern in Deutschland hat, finde ich grundsätzlich anders. Es ist weniger hierarchisch, es ist mehr auf Augenhöhe, es ist mehr Kommunikation und Kooperation. Das ist tatsächlich das, was mir speziell hier an meiner Stelle an der CSI fehlt.

Ich bin viel unterwegs, was mir auch Spaß macht. Da ich aber nicht oft im Unterricht sein kann, kann ich keine wirkliche Beziehung zu den Schülern aufbauen. Das macht aber der Job und weniger die Tatsache, dass es Frankreich ist. Das finde ich schwierig, das war in Deutschland anders.

Ich habe auch zwei Jahre in Marseille an einem normalen Lycée unterrichtet und es war ähnlich: Das Lehrer-Schüler-Verhältnis, so wie ich das aus meiner Schule in Hamburg kenne, ist viel hierarchischer. In Deutschland ist man einander näher und das fehlt mir schon.

Werden Sie irgendwann wieder nach Deutschland zurückziehen oder sehen Sie sich in Zukunft weiterhin in Frankreich ?

Die Stellen im Auslandsschuldienst sind alle zeitlich begrenzt. Als verbeamtete Lehrerin in Deutschland habe ich den sogenannten ADLK-Status (Auslandsdienstlehrkraft). Das sind Jahresverträge von normalerweise drei Jahren Dauer.

Aktuell läuft meine erste Verlängerung, das heißt, ich habe nochmal drei Jahre. Dadurch, dass meine Stelle als Fachschaftsberatung eine Funktionsstelle ist, kann ich dann noch einmal zwei Jahre machen. Also acht Jahre insgesamt, aber danach muss ich zurück. Der Grund dafür ist, dass wir die aktuelle deutsche Bildungspolitik, Didaktik, Methodik, Kultur und Politik repräsentieren sollen. Aber mit den Jahren verliert man schon den Bezug. Nach zwei Jahren in Deutschland kann ich mich aber dann erneut für den Auslandsschuldienst bewerben.

Interview avec Ann-Kathrin Bergmann

Bonjour, Madame Bergmann et bienvenue ! Pouvez-vous vous présenter brièvement ?

Je m'appelle Ann-Kathrin Bergmann, je viens du Schleswig-Holstein et je suis enseignante à Hambourg. Je suis maintenant en service d'enseignement à l'étranger et depuis 2019 à la CSI de Lyon.

Comment êtes-vous arrivée à la CSI ?

J'ai été mise en disponibilité en tant que fonctionnaire de mon pays et j'ai été envoyée par la Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) à la CSI. Nous sommes deux ici en France; ma cheffe, qui est basée à Paris en tant que conseillère pédagogique. Je suis également conseillère pédagogique et linguistique et je suis depuis 2019 à la CSI de Lyon, dans laquelle j'enseigne également. Nous nous occupons du DSD - le diplôme de langue allemande - en France et travaillons à Paris et à Lyon, car c'est dans ces deux agglomérations que se trouvent la plupart des établissements habilités à proposer le DSD II.

Qu'appréciez-vous à la CSI ?

J'apprécie l'international à la CSI : ce n'est pas un établissement français classique, mais une école internationale avec différentes sections. Ici, on est ouvert à d'autres langues, d'autres cultures et d'autres personnes. De plus, le niveau des élèves de la CSI est élevé.

Comment  se situe la France par rapport aux autres pays en ce qui concerne les examens du DSD ?

Pour ma part, je n'interviens qu'en France. Il y a également des écoles françaises en Allemagne, en Suisse et au Luxembourg. C'est pourquoi je ne peux malheureusement pas comparer avec d'autres pays.

Mais depuis quelques années, le problème est que le nombre d'apprenants d’allemand diminue en France - et il en est de même pour les apprenants de français en Allemagne. La réforme du système scolaire ne fait qu'aggraver la situation.

En revanche, il y a des régions dans le monde où l'allemand est beaucoup plus apprécié. L'Europe de l'est en est un exemple, où l'apprentissage de l'allemand et le passage du DSD sont considérés comme une chance de s'offrir des perspectives de travail en Allemagne - c'est bien moins vrai en France.

 

Quels sont les résultats des élèves français à l'examen DSD ?

 

Ils sont bons. Il y a des obligations pour les établissements qui sont dans le programme PASCH (PASCH : réseau des écoles partenaires à l'étranger) pour pouvoir proposer le DSD II : au moins 12 participants par session et au moins 55 à 65% de taux de réussite. Cela est respecté d’habitude. Il est plutôt vrai que ces dernières années, la tendance est d’atteindre le niveau C1. Il y a donc plus d'élèves qui accèdent au niveau C1 et pas seulement au niveau B2. Cela est peut-être dû au fait que les enseignants choisissent sciemment les élèves qu’ils inscrivent. Le nombre d'inscriptions a certes diminué, mais le taux de réussite a augmenté.  

Est-ce que la vie en Allemagne et le système scolaire allemand vous manquent ?

Où que je me trouve, il me manque toujours quelque chose de l'autre côté. Quand je vis en Allemagne, il me manque beaucoup de choses du côté français, le "savoir vivre français". La mentalité des gens est tout à fait différente. Quand je suis ici en France, l'Allemagne me manque aussi : personnellement, mes neveux, ma chorale, des choses que je n'ai évidemment pas ici. Parfois aussi un peu d'organisation allemande, de fiabilité et de ponctualité. Les Français sont très détendus sur ce point - ce qui a des avantages et des inconvénients. 

En ce qui concerne la scolarité : oui, cela me manque. Mais c'est aussi dû au fait qu'en Allemagne, je suis uniquement enseignante ce qui fait que j'ai un contact beaucoup plus étroit avec les élèves. J'ai passé plus de dix ans dans mon école à Hambourg Altona et je trouve que la relation que l'on a avec les élèves en Allemagne est fondamentalement différente. C'est moins hiérarchique, c'est plus de communication et de coopération. En fait, c'est ce qui me manque particulièrement ici, à mon poste à la CSI.

Je suis souvent en déplacement, ce qui me plaît aussi. Mais comme je ne peux pas être souvent en classe, je  parviens moins à établir une véritable relation avec les élèves. C'est toutefois le travail qui le fait, et moins le fait que ce soit la France. Je trouve cela difficile, c'était différent en Allemagne.

J'ai également enseigné pendant deux ans à Marseille dans un lycée normal et c'était similaire : la relation professeur-élève, telle que je la connais de mon école à Hambourg, est bien plus hiérarchique. En Allemagne, on est plus proches les uns des autres et cela me manque effectivement.

Allez-vous un jour repartir en Allemagne où vous voyez-vous toujours en France à l'avenir ?

Les postes dans l'enseignement à l'étranger sont tous limités dans le temps. En tant qu'enseignante fonctionnaire en Allemagne, j'ai ce qu'on appelle le statut ADLK (Auslandsdienstlehrkraft). Ce sont des contrats de 2 à 3 ans.

Actuellement, ma première prolongation est en cours, ce qui signifie que j'ai encore trois ans. Comme mon poste de conseillère spécialisée est un poste à profil avec des fonctions particulières, je peux ensuite faire encore deux ans. Cela fait un total de huit ans, mais je dois ensuite retourner à Hambourg en Allemagne. La raison pour cela est que nous sommes censés représenter la politique éducative allemande actuelle, la didactique, la méthodologie, la culture et la politique. Au fil des années, on perd cependant le lien. Par contre, au bout de deux ans en Allemagne, je peux postuler à nouveau pour un service d'enseignement à l'étranger.